Restaurationen

Fassade von San Stae

Die Barockkirche San Stae steht direkt am Canal Grande und wurde von Domenico Rossi, ein vom Tessiner Dorf Morcote stammender Architekt (1657-1737) erbaut. Es handelt sich um das erste Gebäude, das von der Schweizerischen Stiftung Pro Venezia vollständig restauriert und 1979 eingeweiht wurde (siehe die entsprechenden Auskünfte auf dieser Webseite). Nun wurde unsere Stiftung erneut tätig, da die Instandhaltung der Kirche zu wünschen übrig liess und der Zahn der Zeit bereits an der Fassade nagte, deren Verfall offensichtlich war. Die Ungewissheit über den tatsächlichen Zustand des Gebäudes und die Durchführbarkeit von Instandhaltungsarbeiten veranlassten die Stiftung zu einer umfassenden präventiven Untersuchung sowie der Vermessung der gesamten Kirche, was bisher noch nie gemacht worden war. So konnte das beauftragte Unternehmen im Laufe des Jahres 2020 Untersuchungen vornehmen und die Fassade überwachen sowie dringende Sicherungsarbeiten an beschädigten Teilen des Daches, der Überdachung des Glockenturms und des Fassadenschmucks durchführen. Diese Arbeiten wurden mit Hilfe von an Seilen gesicherten Restauratoren durchgeführt und in einem interessanten Bericht der RSI dokumentiert (siehe „Nützliche Links“ auf dieser Website). Der darauf folgende technische Bericht wies auf einen erheblichen Verfall hin, insbesondere -was die Fassade betrifft- auf zahlreiche Schäden, wie das Ablösen von Gesimsen, dekorativen Elementen, Teilen von Statuen und Abdeckungen, die Zerstörung von architektonischen Teilen, Putz- und Steinelementen sowie Steinabplatzungen, Risse, Erosion sowie Flecken, und Mikro- und Makroflora. Die Restaurierung der Fassade und verschiedene Reparaturen am Dach, ebenfalls im technischen Bericht hervorgehoben, wurden daher als unerlässlich angesehen.

 

Ab Ende 2021 erfolgte die eigentliche Restaurierung der gesamten Fassade, die vom italienischen Staat im Rahmen des sogenannten „Bonus Facciate“ eine Beihilfe erhielt. Die wichtigen Arbeiten am Hauptteil des Gebäudes wurden im Herbst 2023 abgeschlossen, während der Bogen des Kirchenportals -der statische Probleme aufwies- Anfang 2024 fertiggestellt wurde. Die Planung und Leitung der Arbeiten erfolgte durch den Architekten Alvise Draghi, unter der Aufsicht der Soprintendenza (Denkmalamt) mit Unterstützung der Architektin Giulia Passante.

Canaletto – Blick auf den Canal Grande mit der Kirche San Stae

RSI-Dokumentar: Appesi a un filo per San Stae (08.07.2020)
https://www.Rsi.Ch/news/oltre-la-news/venezia-è-anche-un-po-nostra-13201704.Html